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Goldschmidt Teilnehmer 2023

Ein neues Format für das Goldschmidt-Programm für junge Literaturübersetzer*innen 2024

Mai, September und Oktober 2024

Das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm+ richtet sich an junge Literaturübersetzer*innen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert und vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) unterstützt.

Um jungen Übersetzer*innen eine kontinuierliche Weiterbildung zu bieten, findet das Programm 2024 in anderer Form statt. Das neue Format richtet sich ausschließlich an ehemalige Teilnehmer*innen des Goldschmidt-Programms, die zu Programmbeginn maximal 35 Jahre alt sein dürfen. Ziel des neuen Formates ist, ihre Kompetenzen zu vertiefen, ihr Netzwerk auszubauen und ihre Arbeit sichtbarer zu machen.

Das Goldschmidt+ 2024 sieht dafür drei Module vor, die über das Jahr verteilt in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland stattfinden werden. Jedes Modul knüpft an ein lokales Literaturfestival oder eine Buchmesse, um die Arbeit der Literaturübersetzer*innen ins Rampenlicht zu stellen und ihnen eine Weiterbildung und Vernetzung innerhalb der Branche zu ermöglichen:

  • Modul 1: Fachseminar und Teilnahme an den Solothurner Literaturtage (Schweiz, 8. - 12. Mai 2024)
  • Modul 2: Fachseminar und Teilnahme am Festival Vo-Vf in Gif-sur-Yvette (Frankreich, 27. September bis 1. Oktober oder 4. - 8. Oktober 2024)
  • Modul 3: Fachseminar und Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse (Deutschland, 14. - 18. Oktober 2024)

Um die Arbeit der Literaturübersetzer*innen auch einem jüngeren Publikum näherzubringen, werden die Teilnehmenden in Kooperation mit dem DFJW auch an Schulen und Universitäten ihren Beruf vorstellen.

Das sagen ehemalige Teilnehmer*innen zum Programm

Die Persönlichkeiten hinter dem Programm

Isabelle Liber

Nachdem sie Linguistik studiert, einen Studiengang deutscher und französischer Sprache und Literatur in Strasbourg und einen Master Verlagswesen an der Sorbonne abgeschlossen hatte, veröffentlichte Isabelle Liber 2002 ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Actes Sud. 2005 nahm sie selbst an dem Goldschmidt Programm teil.

Nachdem sie Linguistik studiert, einen Studiengang deutscher und französischer Sprache und Literatur in Strasbourg und einen Master Verlagswesen an der Sorbonne abgeschlossen hatte, veröffentlichte Isabelle Liber 2002 ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Actes Sud. 2005 nahm sie selbst an dem Goldschmidt Programm teil.

Im Verlauf der Zeit ist ihre kleine „persönliche Bibliothek“ an Übersetzungen weiter gewachsen: Romane, Kurzgeschichten, Kunstbücher, Sachbücher, Jugendbücher … . Und viel will sie noch entdecken!

Claudia Hamm

Claudia Hamm fand über die Theaterregie an zahlreichen Bühnen in Frankreich, Italien und im deutschsprachigen Raum, das Schreiben von Essays und Theatertexten und lange Aufenthalte in Frankreich, Mexiko und Chile zum Literaturübersetzen.

Claudia Hamm fand über die Theaterregie an zahlreichen Bühnen in Frankreich, Italien und im deutschsprachigen Raum, das Schreiben von Essays und Theatertexten und lange Aufenthalte in Frankreich, Mexiko und Chile zum Literaturübersetzen.

Für ihre Übertragungen u.a. von Emmanuel Carrère, Joseph Andras, Édouard Levé, Mathias Énard, Ivan Jablonka und Nathalie Quintane war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse und den Christoph-Martin-Wieland-Preis nominiert und erhielt den Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Sie ist Mitgründerin des Festivals translationale berlin und unterrichtete u.a. an der Akademie für Bildende Künste Wien, der Freien Universität Berlin, der Uni Göttingen und den Literaturinstituten Bern und Hildesheim.

Georges Arthur Goldschmidt

Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.

Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.

Seit 2007 ist Georges-Arthur Goldschmidt Schirmherr des nach ihm benannten deutsch-französischen Literaturübersetzer-Programms. Georges-Arthur Goldschmidt wird am 2. Mai 1928 in Reinbek bei Hamburg geboren. 1938 werden er und sein älterer Bruder nach Frankreich ins Exil gebracht, wo sie der Verfolgung durch die Nazis entgehen. Goldschmidt nimmt die französische Staatsbürgerschaft an und das Französische wird seine Sprache. Bald macht er sich als Übersetzer deutscher Literatur einen Namen. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer verfasst Goldschmidt zahlreiche Essays und autobiografische Texte.

FAQ

Das Goldschmidt Programm ist 2024 nur offen für ehemalige Programmteilnehmer*innen, die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Altersgrenze bei Programmbeginn: 30 Jahre (in Ausnahmefällen 35 Jahre)
  • Fester Wohnsitz in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz
  • Tätigkeit als Literaturübersetzer*in
  • Bereitschaft, den Beruf der Übersetzer*innen während der literarischen Veranstaltungen und in den Schulen/Universitäten vorzustellen

  • Veröffentlichungsliste, wenn vorhanden
  • Lebenslauf
  • Konzeptvorschlag für eine Veranstaltung zum Thema Übersetzung auf einem der Partnerfestivals

 

Die Teilnehmenden 2023

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Andrea Barbieri

Andrea Barbieri, geboren am 1. September 1994, studierte Literatur in Montreal, Istanbul und Berlin, dann literarische Übersetzung in Lausanne.

Andrea Barbieri, geboren am 1. September 1994, studierte Literatur in Montreal, Istanbul und Berlin, dann literarische Übersetzung in Lausanne.

Sie achtet besonders auf die Musikalität von Sprachen, die nicht nur in den Klanglandschaften, durch die sie reist, sondern auch in den Büchern, die sie liest, zu hören ist. Dabei geht es um die Frage, inwiefern der klangliche Aspekt literarischer Texte - z.B. ihr Rhythmus - bei ihrer Interpretation und Übersetzung eine Rolle spielt.
Es ist kein Zufall, dass Andrea gerne Hörspiele hört.

Übersetzungsprojekt: Ein Geschäft mit Träumen (Hörspiel), Ingeborg Bachmann

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Alissa Birle

Alissa Birle hat Frankreichstudien, Romanische Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben in Berlin, Paris und Montreal studiert.

Alissa Birle hat Frankreichstudien, Romanische Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben in Berlin, Paris und Montreal studiert.

Seit 2019 spezialisiert sie sich zunehmend auf Quebecer Literatur. Sie lebt in Montreal und schreibt auf Deutsch und auf Französisch.

Übersetzungsprojekt: Nirliit, Juliana Léveillé-Trudel, Éditions La Peuplade, 2015

Goldschmidt-Programm Teilnehmer 2023: Boris Kenov

Boris Kenov ist in Basel aufgewachsen und ist heute als Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche tätig.

Boris Kenov ist in Basel aufgewachsen und ist heute als Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche tätig.

Nach einem Sprach- und Übersetzungsstudium in Genf, Sofia und Canterbury lebt und arbeitet er in der Genferseeregion und setzt sich für die Vermittlung von Literatur und Kultur ein.

Übersetzungsprojekt: Sur le pont, Charlotte Frossard, Éditions Encre Fraîche, 2022

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Sven Keromnes

Sven Keromnes ist 1999 in Nancy geboren und zweisprachig aufgewachsen. Seit 2017 wohnt er in Lyon, seit 2019 studiert er Germanistik an der École Normale Supérieure de Lyon und hat ebenfalls ein Jahr in Stockholm verbracht (2020/2021).

Sven Keromnes ist 1999 in Nancy geboren und zweisprachig aufgewachsen. Seit 2017 wohnt er in Lyon, seit 2019 studiert er Germanistik an der École Normale Supérieure de Lyon und hat ebenfalls ein Jahr in Stockholm verbracht (2020/2021).

Im Juli 2022 hat er seinen Master abgeschlossen; sein Forschungsbereich befindet sich am Schnittpunkt zwischen zeitgenössischer, mehrsprachiger Literatur und Philosophie. In seiner Masterarbeit hat er sich insbesondere mit der Phänomenologie und den Begrifflichkeiten der Stimme, bzw. deren Darstellung in den Werken Yoko Tawadas auseinandergesetzt.

Übersetzungsprojekt: Niemands Frau, Barbara Köhler, Suhrkamp, 2007

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Marion Maurin

Marion Maurin, geboren und aufgewachsen in Paris, hat einen Master in Philosophie an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie Doktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin).

Marion Maurin, geboren und aufgewachsen in Paris, hat einen Master in Philosophie an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie Doktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin).

In und am Rand ihrer Dissertation befasst sie sich mit Fragen der Übersetzung sowohl als Handwerk als auch in Hinsicht auf ihre Wirkung auf Text und Sprache. Sie interessiert sich besonders für poetische und essayistische Prosa, Theater und experimentelle Lyrik, und ist Vereinsmitglied im < Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen > und < Europäisches Laboratorium – freie Kultureinrichtung >. Zusammen mit Antonin Wiser hat sie zwei Übersetzungen veröffentlicht: Amorbach et autres fragments autobiographiques von Theodor W. Adorno (Allia 2016) und Karl Kraus von Walter Benjamin (Allia 2018).

Übersetzungsprojekt: Der Fink. Einführung in das Federlesen, Peter Waterhouse, Matthes & Seitz, 2016

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Anne-Claire Nourian

Anne-Claire studierte Fremdsprachen und internationalen Handel in Marseille, Aix-en-Provence und Köln. Danach lebte sie eine Weile in Wien bevor sie einen Master in Übersetzung-Lokalisierung sowie multikultureller und multimedialer Kommunikation in Rennes absolvierte.

Anne-Claire studierte Fremdsprachen und internationalen Handel in Marseille, Aix-en-Provence und Köln. Danach lebte sie eine Weile in Wien bevor sie einen Master in Übersetzung-Lokalisierung sowie multikultureller und multimedialer Kommunikation in Rennes absolvierte.

In Dublin und Paris sammelte sie Erfahrungen als Dolmetscherin, firmeminterne Übersetzerin und Projektmanagerin. Anschließend zog sie nach Deutschland und arbeitete als freiberufliche Übersetzerin. Zwei Jahre später kehrt sie in ihre Heimat Südfrankreich zurück und beginnt einen Master in Literaturübersetzung, im Laufe dessen sie gemeinsam mit anderen StudentInnen eine Novelle von Alice Dunbar, einer in Vergessenheit geratenen afroamerikanischen Dichterin des XX. Jahrhunderts aus Louisianna, übersetzt.
Anne-Claire interessiert sich besonders für Fiktion mit sozialpolitischen Dimensionen und ist der Ansicht, dass die Übersetzung von Literatur und Ideen eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft spielt.

Übersetzungsprojekt: Wovon wir leben, Birgit Birnbacher, Zsolnay Verlag, 2022

Goldschmidt-Programm Teilnehmer 2023: Antoine Palévody

Antoine Palévody wurde 1999 in Toulouse geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in einer classe préparatoire und anschließend an der ENS de Lyon, wo er derzeit im Bereich Theaterwissenschaft forscht.

Antoine Palévody wurde 1999 in Toulouse geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in einer classe préparatoire und anschließend an der ENS de Lyon, wo er derzeit im Bereich Theaterwissenschaft forscht.

Er begann 2017 mit dem Übersetzen von Theaterstücken, nachdem er an dem deutsch-französischen Theaterübersetzungsworkshop Transfert Théâtral teilgenommen hatte. Er hat unter anderem Stücke von Jens Raschke übersetzt.

Übersetzungsprojekt: MRX Maschine, Luise Meier, Matthes & Seitz, 2018

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Ulrike Rehberg

Ulrike Rehberg hat zunächst Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien in Berlin und Paris studiert und dann den Masterstudiengang Romanische Kulturen mit dem Schwerpunkt der französischen und spanischen Sprache, Literatur und Kultur absolviert. Derzeit ist sie im Kulturverlag Kadmos in Berlin tätig.

Ulrike Rehberg hat zunächst Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien in Berlin und Paris studiert und dann den Masterstudiengang Romanische Kulturen mit dem Schwerpunkt der französischen und spanischen Sprache, Literatur und Kultur absolviert. Derzeit ist sie im Kulturverlag Kadmos in Berlin tätig.

Übersetzungsprojekt: Paresse pour tous, Hadrien Klent, Éditions Le Tripode, 2021

Kianush Ruf

Kianush Ruf studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und Philosophie in Saarbrücken, Metz, Frankfurt (Oder) und Paris. Er promoviert an der Europa-Universität Viadrina zum Verhältnis von poststrukturalistischer und postkolonialer Theoriebildung im Zeitalter des Anthropozäns.

Kianush Ruf studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und Philosophie in Saarbrücken, Metz, Frankfurt (Oder) und Paris. Er promoviert an der Europa-Universität Viadrina zum Verhältnis von poststrukturalistischer und postkolonialer Theoriebildung im Zeitalter des Anthropozäns.

Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die französische und kontinentale Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts, frankophone Literaturen der Gegenwart, Sozial- und Kulturtheorie sowie Psychoanalyse. Seit 2017 übersetzt er theoretische und literarische Texte aus dem Französischen und dem Englischen ins Deutsche (u.a. von Judith Butler, Jacques Derrida, Camille de Toledo). Er ist Redaktionsmitglied des Riss – Zeitschrift für Psychoanalyse (Berlin).

Übersetzungsprojekt: Grief, Ismaël Jude, Éditions Verticales (Gallimard), 2022

Goldschmidt-Programm Teilnehmerin 2023: Angelika Schmidt

Angelika Schmidt arbeitet als freie Dramaturgin und Übersetzerin und ist Mitbegründerin des mehrsprachigen Theaterkollektivs Glossy Pain.

Angelika Schmidt arbeitet als freie Dramaturgin und Übersetzerin und ist Mitbegründerin des mehrsprachigen Theaterkollektivs Glossy Pain.

Im Anschluss an ihr Bachelorstudium der Französischen und Italienischen Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft in Freiburg, Straßburg und Bologna absolvierte sie den trinationalen Masterstudiengang European Film and Media Studies der Deutsch-Französischen Hochschule in Lyon, Weimar und Utrecht.
Darauf folgten u. a. Tätigkeiten für das Auswärtige Amt und die EU-Kommission/Creative Europe. Nach einem anschließenden dreijährigen Festengagement als Dramaturgiereferentin an der Schaubühne Berlin ist sie seither frei als Dramaturgin in verschiedenen Projekten tätig. In ihrer Theaterarbeit fließen dramaturgische und übersetzerische Prozesse zusammen und sie interessiert sich für das Potential von Mehrsprachigkeit auf der Bühne sowie für kollektive und experimentelle Ansätze des Übersetzens.

Übersetzungsprojekt: Disgrâce, Nadia Girard Eddahia, L’Instant Même, 2022

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