Goldschmidt-Programm für junge Literaturübersetzer*innen
Das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm richtet sich an junge Literaturübersetzer*innen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Es ermöglicht fünf deutschsprachigen und fünf französischsprachigen Nachwuchs-Übersetzer*innen, Verlage in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz kennenzulernen. Dabei arbeiten sie unter der Anleitung erfahrener Übersetzer*innen an eigenen Projekten. Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert. Die Teilnehmenden erhalten ein monatliches Stipendium des DFJW in Höhe von 900 Euro.
Die Teilnehmenden für das Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm 2023 stehen fest - wir stellen sie auf dieser Seite vor.
Was erwartet Sie beim Goldschmidt-Programm?
Das sagen ehemalige Teilnehmer*innen zum Programm

„Das Goldschmidt-Programm bietet einen fantastischen Einstieg in die sonst so schwer zu erobernde Welt des Literaturübersetzens. Neben den beruflichen Erkenntnissen sind es aber vor allem die zwischenmenschlichen Begegnungen, die das Programm zu etwas ganz Besonderem machen.“

„Interessante Verlagsbesuche, konstruktive Übersetzungswerkstätten, großartige Menschen: Für mich war das Goldschmidt-Programm eine unglaublich bereichernde Erfahrung und das perfekte Starterkit als junge Literaturübersetzerin!“
”Das Goldschmidt-Programm ist eine einzigartige Möglichkeit, mehrere Monate lang in die Welt der Literaturübersetzung einzutauchen. Auf unserer Reise durch drei Länder und zehn Städte haben wir nicht nur intensiv an mehreren Texten gleichzeitig gearbeitet, sondern uns auch mit dem facettenreichen Übersetzer:innenberuf auseinandergesetzt und viele neue Kontakte geknüpft.”

”Das Goldschmidt-Programm ist eine tolle Gelegenheit, mit vielen Akteur*innen auf dem Buchmarkt, die an Übersetzungen arbeiten, ins Gespräch zu kommen. Vor allem aber ist es eine spannende und intensive Zeit voller schöner Begegnungen und intensiver Übersetzungsarbeit in der Gruppe und im Tandem, bei denen wir sowohl von unseren tollen Mentor*innen als auch voneinander sehr viel gelernt haben.”
Die Persönlichkeiten hinter dem Programm

Isabelle Liber
Nachdem sie Linguistik studiert, einen Studiengang deutscher und französischer Sprache und Literatur in Strasbourg und einen Master Verlagswesen an der Sorbonne abgeschlossen hatte, veröffentlichte Isabelle Liber 2002 ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Actes Sud. 2005 nahm sie selbst an dem Goldschmidt Programm teil.
Nachdem sie Linguistik studiert, einen Studiengang deutscher und französischer Sprache und Literatur in Strasbourg und einen Master Verlagswesen an der Sorbonne abgeschlossen hatte, veröffentlichte Isabelle Liber 2002 ihre erste Übersetzung aus dem Deutschen bei Actes Sud. 2005 nahm sie selbst an dem Goldschmidt Programm teil.
Im Verlauf der Zeit ist ihre kleine „persönliche Bibliothek“ an Übersetzungen weiter gewachsen: Romane, Kurzgeschichten, Kunstbücher, Sachbücher, Jugendbücher … . Und viel will sie noch entdecken!

Claudia Hamm
Claudia Hamm fand über die Theaterregie an zahlreichen Bühnen in Frankreich, Italien und im deutschsprachigen Raum, das Schreiben von Essays und Theatertexten und lange Aufenthalte in Frankreich, Mexiko und Chile zum Literaturübersetzen.
Claudia Hamm fand über die Theaterregie an zahlreichen Bühnen in Frankreich, Italien und im deutschsprachigen Raum, das Schreiben von Essays und Theatertexten und lange Aufenthalte in Frankreich, Mexiko und Chile zum Literaturübersetzen.
Für ihre Übertragungen u.a. von Emmanuel Carrère, Joseph Andras, Édouard Levé, Mathias Énard, Ivan Jablonka und Nathalie Quintane war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse und den Christoph-Martin-Wieland-Preis nominiert und erhielt den Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Sie ist Mitgründerin des Festivals translationale berlin und unterrichtete u.a. an der Akademie für Bildende Künste Wien, der Freien Universität Berlin, der Uni Göttingen und den Literaturinstituten Bern und Hildesheim.

Schirmherr Georges-Arthur Goldschmidt
Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.
Das Stipendienprogramm wird gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Bureau International de l’Édition Française (BIEF) und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia organisiert.
Seit 2007 ist Georges-Arthur Goldschmidt Schirmherr des nach ihm benannten deutsch-französischen Literaturübersetzer-Programms. Georges-Arthur Goldschmidt wird am 2. Mai 1928 in Reinbek bei Hamburg geboren. 1938 werden er und sein älterer Bruder nach Frankreich ins Exil gebracht, wo sie der Verfolgung durch die Nazis entgehen. Goldschmidt nimmt die französische Staatsbürgerschaft an und das Französische wird seine Sprache. Bald macht er sich als Übersetzer deutscher Literatur einen Namen. Neben seiner Tätigkeit als Übersetzer verfasst Goldschmidt zahlreiche Essays und autobiografische Texte.
Ihr Übersetzungsprojekt
Das Übersetzungsprojekt ist der französischsprachige Titel, an dem der Bewerber während der Workshops arbeiten möchte. Ziel des Goldschmidt-Programms ist es, den literarischen Austausch zwischen dem deutschsprachigen und dem französischsprachigen Raum zu fördern. Deshalb sind folgende Aspekte bei der Auswahl des Projekts zu berücksichtigen:
Die Voraussetzungen
- Die Übersetzungsrechte wurden noch nicht nach Deutschland verkauft.
- Der ausgewählte Autor hat noch keinen festen deutschsprachigen Übersetzer.
- Der Titel ist bei einem professionellen französischsprachigen Verlag erschienen.
- Der ausgewählte Titel soll entweder im laufenden Jahr erschienen sein oder eine Wiederentdeckung sein.
FAQ
Wer kann sich bewerben?
Junge Literaturübersetzer und -Übersetzerinnen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Was sind die Teilnahmebedingungen?
- Altersgrenze: 30 Jahre (in Ausnahmefällen: 35)
- Universitätsabschluss und/oder eine bereits veröffentlichte literarische Übersetzung
- Verfügbarkeit für die gesamte Programmdauer (Februar bis April)
- Wohnsitz in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz
- Es obliegt den Teilnehmer*innen, sich für die Programmdauer ausreichend zu versichern.
Welche Unterlagen sind benötigt?
- Lebenslauf
- Probeübersetzung
- Originaltext der Probeübersetzung
Gegebenenfalls Auszug aus einer bereits veröffentlichten literarischen Übersetzung aus dem Französischen:
- Übersetzung
- Entsprechender Originaltext
Die Teilnehmenden 2023

Andrea Barbieri
Andrea Barbieri, geboren am 1. September 1994, studierte Literatur in Montreal, Istanbul und Berlin, dann literarische Übersetzung in Lausanne.
Andrea Barbieri, geboren am 1. September 1994, studierte Literatur in Montreal, Istanbul und Berlin, dann literarische Übersetzung in Lausanne.
Sie achtet besonders auf die Musikalität von Sprachen, die nicht nur in den Klanglandschaften, durch die sie reist, sondern auch in den Büchern, die sie liest, zu hören ist. Dabei geht es um die Frage, inwiefern der klangliche Aspekt literarischer Texte - z.B. ihr Rhythmus - bei ihrer Interpretation und Übersetzung eine Rolle spielt.
Es ist kein Zufall, dass Andrea gerne Hörspiele hört.
Übersetzungsprojekt: Ein Geschäft mit Träumen (Hörspiel), Ingeborg Bachmann

Alissa Birle
Alissa Birle hat Frankreichstudien, Romanische Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben in Berlin, Paris und Montreal studiert.
Alissa Birle hat Frankreichstudien, Romanische Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben in Berlin, Paris und Montreal studiert.
Seit 2019 spezialisiert sie sich zunehmend auf Quebecer Literatur. Sie lebt in Montreal und schreibt auf Deutsch und auf Französisch.
Übersetzungsprojekt: Nirliit, Juliana Léveillé-Trudel, Éditions La Peuplade, 2015

Boris Kenov
Boris Kenov ist in Basel aufgewachsen und ist heute als Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche tätig.
Boris Kenov ist in Basel aufgewachsen und ist heute als Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Bulgarischen ins Deutsche tätig.
Nach einem Sprach- und Übersetzungsstudium in Genf, Sofia und Canterbury lebt und arbeitet er in der Genferseeregion und setzt sich für die Vermittlung von Literatur und Kultur ein.
Übersetzungsprojekt: Sur le pont, Charlotte Frossard, Éditions Encre Fraîche, 2022

Sven Keromnes
Sven Keromnes ist 1999 in Nancy geboren und zweisprachig aufgewachsen. Seit 2017 wohnt er in Lyon, seit 2019 studiert er Germanistik an der École Normale Supérieure de Lyon und hat ebenfalls ein Jahr in Stockholm verbracht (2020/2021).
Sven Keromnes ist 1999 in Nancy geboren und zweisprachig aufgewachsen. Seit 2017 wohnt er in Lyon, seit 2019 studiert er Germanistik an der École Normale Supérieure de Lyon und hat ebenfalls ein Jahr in Stockholm verbracht (2020/2021).
Im Juli 2022 hat er seinen Master abgeschlossen; sein Forschungsbereich befindet sich am Schnittpunkt zwischen zeitgenössischer, mehrsprachiger Literatur und Philosophie. In seiner Masterarbeit hat er sich insbesondere mit der Phänomenologie und den Begrifflichkeiten der Stimme, bzw. deren Darstellung in den Werken Yoko Tawadas auseinandergesetzt.
Übersetzungsprojekt: Niemands Frau, Barbara Köhler, Suhrkamp, 2007

Marion Maurin
Marion Maurin, geboren und aufgewachsen in Paris, hat einen Master in Philosophie an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie Doktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin).
Marion Maurin, geboren und aufgewachsen in Paris, hat einen Master in Philosophie an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie Doktorandin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für Literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin).
In und am Rand ihrer Dissertation befasst sie sich mit Fragen der Übersetzung sowohl als Handwerk als auch in Hinsicht auf ihre Wirkung auf Text und Sprache. Sie interessiert sich besonders für poetische und essayistische Prosa, Theater und experimentelle Lyrik, und ist Vereinsmitglied im < Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen > und < Europäisches Laboratorium – freie Kultureinrichtung >. Zusammen mit Antonin Wiser hat sie zwei Übersetzungen veröffentlicht: Amorbach et autres fragments autobiographiques von Theodor W. Adorno (Allia 2016) und Karl Kraus von Walter Benjamin (Allia 2018).
Übersetzungsprojekt: Der Fink. Einführung in das Federlesen, Peter Waterhouse, Matthes & Seitz, 2016

Anne-Claire Nourian
Anne-Claire studierte Fremdsprachen und internationalen Handel in Marseille, Aix-en-Provence und Köln. Danach lebte sie eine Weile in Wien bevor sie einen Master in Übersetzung-Lokalisierung sowie multikultureller und multimedialer Kommunikation in Rennes absolvierte.
Anne-Claire studierte Fremdsprachen und internationalen Handel in Marseille, Aix-en-Provence und Köln. Danach lebte sie eine Weile in Wien bevor sie einen Master in Übersetzung-Lokalisierung sowie multikultureller und multimedialer Kommunikation in Rennes absolvierte.
In Dublin und Paris sammelte sie Erfahrungen als Dolmetscherin, firmeminterne Übersetzerin und Projektmanagerin. Anschließend zog sie nach Deutschland und arbeitete als freiberufliche Übersetzerin. Zwei Jahre später kehrt sie in ihre Heimat Südfrankreich zurück und beginnt einen Master in Literaturübersetzung, im Laufe dessen sie gemeinsam mit anderen StudentInnen eine Novelle von Alice Dunbar, einer in Vergessenheit geratenen afroamerikanischen Dichterin des XX. Jahrhunderts aus Louisianna, übersetzt.
Anne-Claire interessiert sich besonders für Fiktion mit sozialpolitischen Dimensionen und ist der Ansicht, dass die Übersetzung von Literatur und Ideen eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft spielt.
Übersetzungsprojekt: Wovon wir leben, Birgit Birnbacher, Zsolnay Verlag, 2022

Antoine Palévody
Antoine Palévody wurde 1999 in Toulouse geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in einer classe préparatoire und anschließend an der ENS de Lyon, wo er derzeit im Bereich Theaterwissenschaft forscht.
Antoine Palévody wurde 1999 in Toulouse geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in einer classe préparatoire und anschließend an der ENS de Lyon, wo er derzeit im Bereich Theaterwissenschaft forscht.
Er begann 2017 mit dem Übersetzen von Theaterstücken, nachdem er an dem deutsch-französischen Theaterübersetzungsworkshop Transfert Théâtral teilgenommen hatte. Er hat unter anderem Stücke von Jens Raschke übersetzt.
Übersetzungsprojekt: MRX Maschine, Luise Meier, Matthes & Seitz, 2018

Ulrike Rehberg
Ulrike Rehberg hat zunächst Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien in Berlin und Paris studiert und dann den Masterstudiengang Romanische Kulturen mit dem Schwerpunkt der französischen und spanischen Sprache, Literatur und Kultur absolviert. Derzeit ist sie im Kulturverlag Kadmos in Berlin tätig.
Ulrike Rehberg hat zunächst Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien in Berlin und Paris studiert und dann den Masterstudiengang Romanische Kulturen mit dem Schwerpunkt der französischen und spanischen Sprache, Literatur und Kultur absolviert. Derzeit ist sie im Kulturverlag Kadmos in Berlin tätig.
Übersetzungsprojekt: Paresse pour tous, Hadrien Klent, Éditions Le Tripode, 2021

Kianush Ruf
Kianush Ruf studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und Philosophie in Saarbrücken, Metz, Frankfurt (Oder) und Paris. Er promoviert an der Europa-Universität Viadrina zum Verhältnis von poststrukturalistischer und postkolonialer Theoriebildung im Zeitalter des Anthropozäns.
Kianush Ruf studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und Philosophie in Saarbrücken, Metz, Frankfurt (Oder) und Paris. Er promoviert an der Europa-Universität Viadrina zum Verhältnis von poststrukturalistischer und postkolonialer Theoriebildung im Zeitalter des Anthropozäns.
Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die französische und kontinentale Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts, frankophone Literaturen der Gegenwart, Sozial- und Kulturtheorie sowie Psychoanalyse. Seit 2017 übersetzt er theoretische und literarische Texte aus dem Französischen und dem Englischen ins Deutsche (u.a. von Judith Butler, Jacques Derrida, Camille de Toledo). Er ist Redaktionsmitglied des Riss – Zeitschrift für Psychoanalyse (Berlin).
Übersetzungsprojekt: Grief, Ismaël Jude, Éditions Verticales (Gallimard), 2022

Angelika Schmidt
Angelika Schmidt arbeitet als freie Dramaturgin und Übersetzerin und ist Mitbegründerin des mehrsprachigen Theaterkollektivs Glossy Pain.
Angelika Schmidt arbeitet als freie Dramaturgin und Übersetzerin und ist Mitbegründerin des mehrsprachigen Theaterkollektivs Glossy Pain.
Im Anschluss an ihr Bachelorstudium der Französischen und Italienischen Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft in Freiburg, Straßburg und Bologna absolvierte sie den trinationalen Masterstudiengang European Film and Media Studies der Deutsch-Französischen Hochschule in Lyon, Weimar und Utrecht.
Darauf folgten u. a. Tätigkeiten für das Auswärtige Amt und die EU-Kommission/Creative Europe. Nach einem anschließenden dreijährigen Festengagement als Dramaturgiereferentin an der Schaubühne Berlin ist sie seither frei als Dramaturgin in verschiedenen Projekten tätig. In ihrer Theaterarbeit fließen dramaturgische und übersetzerische Prozesse zusammen und sie interessiert sich für das Potential von Mehrsprachigkeit auf der Bühne sowie für kollektive und experimentelle Ansätze des Übersetzens.
Übersetzungsprojekt: Disgrâce, Nadia Girard Eddahia, L’Instant Même, 2022
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