“Der reine Schreibprozess ist der kleinste Teil”
Interview mit Selfpublisherin Marah Woolf
Selbst ist der Autor — aber wie? Seit fünf Jahren bietet die Frankfurter Buchmesse mit der Self-Publishing Area Services für Autoren, Self-Publisher, Independents, Vielschreiber und alle, die es werden wollen. Um den Alltag einer erfolgreichen Selfpublisherin schon vorab vorzustellen, haben wir die Autorin Marah Woolf interviewt. Sie publiziert auf der Self-Publishing-Plattform BoD und erhielt zweimal den Lovelybooks-Leserpreis im Bereich “Fantasy”.
1. Liebe Frau Woolf, wie wird man eine erfolgreiche Fantasy-Autorin?
Zuerst einmal kann ich sagen, wie man Autorin wird, nämlich indem man schreibt, schreibt und weiter schreibt. Übung macht ja bekanntlich den Meister und das gilt für das Autorenleben genauso, wie in anderen Berufen. Nur dasitzen und auf die Muse warten funktioniert nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ideen mit dem Schreiben kommen. Mittlerweile kann ich mich gar nicht mehr retten und würde meinen Kopf gern öfter mal abschließen.
Wie man erfolgreich wird, ist schwerer zu beantworten. Man sagt, Glück ist der Erfolg des Tüchtigen, und da ist sicher etwas dran. Erfolg, egal in welcher Branche hat man nur, wenn man tagtäglich daran arbeitet, immer wieder überlegt, was man besser oder anders machen kann und sich nicht auf Erreichtem ausruht. Und Erfolg verdankt man in der Regel auch nicht nur sich selbst, sondern auch ein bisschen seinen Kollegen, seinen Freunden und eben allen, die einem helfend zur Seite stehen.
2. Sie publizieren u.a. auf der Self-Publishing Plattform BoD. Um was kümmern Sie sich für Ihre Romane noch selbst außer dem Schre
Um alles, was mit einer Veröffentlichung einhergeht. Es ist eben nicht nur das Schreiben, sondern auch das Überarbeiten. Ich kümmere mich auch um Absprachen mit Lektorat und Korrektorat, die Coverentwicklung, das Planen von Marketingstrategien, die Konvertierung in unterschiedliche Formate ob Print oder E-Book, die Leserbetreuung inklusive aller Social Marketingaktivitäten und, und, und. Heute glaube ich manchmal, dass der reine Schreibprozess der kleinste Teil einer erfolgreichen Veröffentlichung ist.
3. Was bedeuten Self-Marketing, Social Media und der Austausch mit Lesern für Sie? Wie muss man sich das im Alltag vorstellen?
Die Möglichkeit heute mit seinen Lesern so direkt zu kommunizieren ist natürlich toll. Wobei ich auch nicht verschweigen möchte, dass es manchmal anstrengend ist und auch viel Zeit beansprucht. Aber so erfährt man immer direkt, wie die LeserInnen und Fans ein Buch einschätzen, was sie mögen oder was eben nicht. Ich beantworte meine Mails, Post und Anfragen am liebsten immer gleich morgens, bevor ich mit dem Schreiben beginne. Wenn man da nicht dranbleibt, verliert man schnell den Überblick — schließlich bin ich über Facebook, Mail, Whats App und Instagram erreichbar.
Marah Woolf schreibt auch unter ihrem Romance-Pseudonym Emma C. Moore erfolgreiche Romane
4. Welche Erwartungen haben Sie an die Frankfurter Buchmesse? Sind Sie dort auch für Autogramme ansprechbar?
Die Frankfurter Buchmesse ist der Treffpunkt für mich, meine Leser, Blogger und andere Influencer. Es gibt kaum etwas Tolleres, als bei den Signierstunden und Lesungen direkt mit seinen Fans zu sprechen. Ihre Begeisterung motiviert immer bis zu nächsten Messe. Natürlich werde ich auch dieses Jahr am Samstag und Sonntag wieder Signierstunden abhalten. Die Termine finden meine LeserInnen zeitnah in meinem Blog.
Vielen Dank für das Gespräch!
Frankfurt, 6. August 2018
Das Interview führte Frank Krings, PR Manager der Frankfurter Buchmesse.