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Deborah Klein

© Deborah Klein

Von Deborah Klein, freie PR-Beraterin 

Wer die Vermarktung des eigenen Buches selbst in die Hand nimmt, sollte auf der Frankfurter Buchmesse präsent sein. Besonders für Selfpublisher*innen ist ein eigener Stand auf der Buchmesse ein besonderes Ereignis. Doch nicht selten kommt die begleitende Pressearbeit zum eigenen Messeauftritt zu kurz und geht bei den unzähligen Aufgaben der Messevorbereitung unter. Besonders als Autor*in im Eigenverlag ist es umso wichtiger, die Bekanntmachung der eigenen Präsenz als entscheidenden Erfolgsfaktor für den Messeauftritt zu erkennen. Wie kann die Vor-Ort-Präsenz als Selfpublishing-Aussteller bei der Frankfurter Buchmesse also gelingen? 

Für Selfpublisher*innen bietet die größte Buchmesse der Welt eine einmalige Chance, sein Buch und Autor*innen-Profil einem breiten Publikum vorzustellen und mehr Reichweite zu erzielen. Um unter den Tausenden von Ausstellern aufzufallen, ist die Presse- und Medienarbeit zur Messe daher ein wichtiger Bestandteil der eigenen Unternehmenskommunikation. Dieser Part gilt für Klein- und Großverlage wie Selfpublisher*innen gleichermaßen, auch wenn das Arbeitsaufkommen im Vorfeld einer Messe stets hoch ist. Eine pünktliche Vorbereitung ist demnach für den Start der PR-Offensive empfehlenswert. 

Kreativ vorgehen und frühzeitig planen 

Die Pressearbeit sollte von ausstellenden Selfpublisher*innen grundsätzlich aktiv gestaltet werden, um sich bei den Medienvertreter*innen und dem Publikum vor Ort sichtbar zu positionieren. Zu den Tätigkeiten, die ein Selfpublisher*in vornehmen kann, zählen die Erstellung einer Pressemitteilung sowie die Einladung ausgewählter Pressevertreter*innen an den Messestand. Um eine professionelle Ansprache sicherzustellen, nutzen Selfpublisher*innen hierzu vereinzelt die Unterstützung einer PR-Berater*in oder einer Agentur. 

Sollten beispielsweise Live-Gespräche oder Präsentationen am Stand durchgeführt werden, kann ein Hinweis dieser Veranstaltungen medial, beispielsweise in lokalen Veranstaltungskalendern der Branche und in den sozialen Medien, effektiv angekündigt werden. Kurzum: Um sich als Selfpublisher*in mit einem Programm oder Einzelwerk bei Presse- und Medienvertreter*innen hervorzutun, ist es ratsam, durch eigene sorgsame Pressearbeit selbst die Initiative zu ergreifen und eine Vernetzung mit passenden Gesprächspartner*innen vor Ort bereits frühzeitig zu organisieren. Nutzen Sie hierfür auch den Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse! 

Die eigene Autor*innen-Marke proaktiv stärken 

Neben der Akquise von Neukund*innen und Pflege von Bestandskunden*innen gehört auch die Erhöhung der eigenen Reichweite zu einer wichtigen Zielsetzung auf der Frankfurter Buchmesse. Fakt ist: Die Präsenz von zahlreichen Pressevertreter*innen auf der Messe birgt für ausstellende Selfpublisher*innen ein enormes Potenzial, um den Bekanntheitsgrad der eigenen Bücher und Autor*innen-Marke spürbar zu steigern.  

Online, Print oder TV? Die Mischung macht´s! 

Die verschiedenen Mediengattungen wie Zeitungen, Online oder Fernsehen verfügen über unterschiedliche Zielgruppen, die in einer wohldosierten Mischung parallel angesprochen werden können. Ein weiterer Pluspunkt der Pressearbeit für die Buchmesse ist die Tatsache, dass es sich bei vielen Pressevertreter*innen vor Ort um Fachjournalist*innen handelt. Daher können im besten Fall wichtige Beziehungen zu renommierten Berichterstatter*innen verschiedenster Formate aufgebaut werden. 

Buchdaten und Autor*innen-Profil auf einen Blick 

Ein zentraler Faktor für die Medienpräsenz von Selfpublisher*innen ist der Inhalt des eigenen Buches. Speziell neuartige, originelle Themen können das Interesse der Redaktionen wecken. Meist sind dies aktuelle Ereignisse oder lokale Aufhänger, die die Leser*innen oder Zuschauer*innen interessieren könnten. Grundsätzlich sollte die Ansprache erst erfolgen, wenn eine lektorierte Leseprobe, eine Vita der Autor*in mit Bild und die Terminübersicht am Stand vorliegen. Eine kurze Übersicht mittels Pressemitteilung mit allen wichtigen Informationen zum Buch erleichtert den Einblick für Journalist*innen und rundet den professionellen Eindruck ab.  

Eine Pressemappe von Selfpublisher*innen beinhaltet für die Buchmesse ideal: 

  • Lageplan mit Standnummer/ Hallennummer 

  • Fixe Terminübersicht von eigenen Vor-Ort-Veranstaltungen 

  • Professionelle Pressemitteilung des Buches/ der Buchreihe 

  • Fakten zum Buch wie Erscheinungstermin, Format, Anzahl der Seiten, ISBN, Verkaufspreis 

  • Professionelles Bild der Autor*in und Coverfoto 

  • Biografie der Autor*in 

  • Lesestimmen und Rezensionen zitieren (Freigabe vorab einholen!) 
     

Zusammengefasst: Selfpublisher*innen stehen demnach vor der Aufgabe, ihren Messeauftritt selbstständig den Besucher*innen vor Ort zu präsentieren. Mit einer fundierten Vorbereitung, kreativen Ideen und einer professionellen Ansprache gen Medien sind die Eckpfeiler einer erfolgreichen PR-Arbeit gelegt. Das gilt vor, während und nach der Messe.  
 

Über die Autorin:
Deborah Klein ist freie PR-Beraterin mit Sitz in Hamburg. Die Kommunikationsexpertin berät vor allem Verlage, Autoren sowie Literaturagenturen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Zu ihren Schwerpunkten gehören neben der klassischen Pressearbeit auch die Planung von Lesungen und die Produktion von Buchtrailern. Zu ihren vorherigen beruflichen Stationen als Pressesprecherin zählen u. a. der Holtzbrinck Verlag sowie der Selfpublishing-Dienstleister Books on Demand.