Fahnenflucht in die Freiheit
Obwohl es scheint, als hätte die Anarchie mit der wirklichen Welt nicht viel zu tun, zeigt sich mit Blick auf die Geschichte das Gegenteil. So gibt es in unserer Vergangenheit erstaunlich viele Beispiele, in denen Menschen ein Leben in Herrschaft ablehnten.
Um sich dieser Fremdbestimmung zu entziehen, lebte ein großer Teil der Menschheit bis weit in die Neuzeit in Gesellschaften ohne Staat. Das entfachte weltweit die politische Fantasie, vor allem derer, die weiter in Unfreiheit leben mussten.
Die vorliegende radikale Revision der Demokratiegeschichte folgt den vielfältigen Pfaden und Erzählungen über das ungebundene Leben selbstbestimmter Gesellschaften, von Amazonen bis hin zu Beduinen. Thomas Wagner betont dabei auch, dass die Idee der politischen Freiheit ihren Ausgangspunkt keinesfalls allein in Europa hat. Sein Buch steht für die Dekolonialisierung des politischen Denkens und lädt dazu ein, seine fesselnden Pfade erneut aufzunehmen.
Fahnenflucht in die Freiheit – ein taz Talk im Rahmen der Buchmesse Frankfurt.