Literatur heute: Kann das weg?
Seit der Aufklärung war der Glaube an die Kraft der Literatur unverbrüchlich. Man traute ihr zu, den Menschen nicht nur zu unterhalten oder in fremde, aufregendere Welt zu entführen, sondern ihn zu bessern. Doch was jetzt? Aus dem Glauben an die Literatur ist längst ein Literaturmarkt geworden, und dieser gerät mehr und mehr an die Krise. Gleichzeitg scheint es mit dem aufgeklärten Geist, der doch das Kennzeichen demokratischer Gesellschaften sein soll, seit einer Weile auch nicht zum Besten zu stehen. Ob beide Krisen zusammenhängen? Muss Literatur erkennen, dass sie sich überschätzt hat? Oder kann sie gerade angesichts der jüngsten Versuchungen der Unfreiheit neue, dissidentische Kraft gewinnen?