Nora Gomringer stellt ihren Roman "Am Meerschwein übt das Kind den Tod" vor
Nora Gomringer stellt im Gespräch mit Leif Greinus ihren ersten Roman "Am Meerschwein übt das Kind den Tod" vor.
Es ist ein schonungslos offenes, zugleich poetisch gebrochenes Buch über den Abschied von der Mutter, das Erinnern und die Frage, wie sich Trauer in Sprache verwandeln lässt.
„Sie hinterlässt drei Kinder und einen Bindestrich. Sie hinterlässt mir ihre Freundinnen, ihre Bibliothek, ihr Unbehagen. Ich schreibe ihr hinterher als vermissende Tochter, als wütende Frau, als verstummte Dichterin…“ – so fasst Nora Gomringer ihren autofiktionalen Text. Die Erinnerungen an das Aufwachsen in einer fragmentierten Künstler*innenfamilie changieren zwischen Liebe und Verletztheit, Scham und Selbstbehauptung. Entstanden nach vier Jahren des Verstummens, geschrieben zwischen Berlin, den USA und Bamberg, erzählt dieser Roman von einer vielgestaltigen, mutigen, kunstsinnigen und unbequemen Mutter und einer Tochter, die ihr schreibend nachgeht – tastend, zweifelnd, widersprüchlich.
Nora Gomringer bezeichnet das Buch selbst als „Nachrough“: kein glattes Trauerbuch, sondern ein Text voller Brüche, Fragen und unerwarteter Komik.