Sabine Scholl liest aus »Die zweite Haut«
Der vielfach ausgezeichnete Autorin Sabine Scholl ist mit »Die zweite Haut« zum Kern ihres Schreibens vorgedrungen. Am Beispiel genähter Kleidungsstücke erinnert sie sich an ihr Aufwachsen in prekären Verhältnissen mit einer Mutter, die keine Liebe geben konnte und sich selbst als Zumutung empfand. Wie bei Annie Ernaux versucht die Erzählerin so oft vergeblich, ihrem Milieu zu entkommen, und zeichnet das Psychogramm einer ganzen Generation.
»Wie keine andere Autorin legt Sabine Scholl die feinen Strickmuster der sozialen Unterschiede offen, diesmal dort, wo es am schmerzhaftesten ist: in der so oft unmöglichen Liebe der Mütter zu ihren Töchtern.« Maxi Obexer
»Bei der Lektüre begreift man, wie blind wir durch die Straßen, durch die Zeit eilen. Unser Blick wird scharf auf die Gesellschaft und auf die Wunden in uns gerichtet, all das mit einer höchstliterarischen Sensibilität.«
Dinçer Güçyeter