»Sie hielten sich für frei« Übersetzer Stephan H. Nolte im Gespräch
80 Jahre nach Kriegsende und 70 Jahre nach der amerikanischen Erstausgabe liegt »They thought they were free« nun erstmalig auf Deutsch vor. In den USA gilt es als Klassiker zum Aufstieg des Nationalsozialismus und Schulungsmaterial für Holocaust-Studien. »Sie hielten sich für frei« erzählt die persönlichen Geschichten von zehn »kleinen Nazis« im mittelhessischen Marburg der Nachkriegszeit. Der Autor, Milton S. Mayer (1908–1986), ein amerikanischer Journalist jüdischer Abstammung aus Chicago, hatte 1952 einige Monate in Marburg verbracht und sich gezielt mit ehemaligen Nazis angefreundet. Die Parallelen, die sich durch aktuelle Feindbilder und die Wiederbewaffnung ergeben, muss man nicht suchen, sie drängen sich auf und machen das Buch hochaktuell.