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Tobias Schwartz liest aus seinem neuen Roman "Die Gehörnten"

16. Oktober 2025
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Frankfurter Buchmesse

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Auf den Straßen staut sich der Verkehr. Die weibliche Bevölkerung des Dorfes Emlichheim geht kollektiv fremd. Die Frauen sind die provinzielle Enge und insbesondere ihre trostlosen Ehen leid, während ihre „gehörnten“ Gatten phlegmatisch am Stammtisch sitzen. Keimzelle der sehr speziellen Revolution ist das Gymnastikstudio der Sportlehrerin Rita Zimmermann. Sie trennt sich von ihrem Mann, dem Schmalspur-Casanova und Achtundsechziger Joni, während die Schlesierin Herta Kleiber, Köchin der örtlichen Jugendbildungsstätte, mit ihrer Schwester zusammenlebt, da nach dem Krieg nicht mehr genügend Männer für alle übrig waren. Und dann ist da noch Adrian, der jüngste Zimmermannsspross, der mit Meret seine erste Liebe erlebt, sich aber auch zu seinem lebensmüden Freund Sebastian hingezogen fühlt und irgendwann glaubt, Außerirdische auf einer Kuhweide landen zu sehen.

Nach „Nordwestwärts“, „Vogelpark“ und „Landkrank“ legt Schwartz nun den vierten und letzten Teil seines Zyklus über den vielgestaltigen Mikrokosmos Emlichheim an der deutsch-niederländischen Grenze vor. Bestechend humorvoll, aber auch atmosphärisch, einfühlsam und hintergründig erzählt er von den Schicksalen unvergesslicher Figuren und betreibt Schicht um Schicht eine Archäologie der Gegenwart, in welcher sein Protagonist Adrian — von Berlin aus — eine kaleidoskopisch zerfallende Vergangenheit zu ordnen ver- sucht, um möglicherweise ein neues Leben zu beginnen.