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Wie orientalistisch und wie aktuell ist der als persische Fabel verkleidete antifaschistische Roman von Vladimir Bartol (1903 - 1967) aus dem Jahr 1938, der 2022 von der Gruppe Laibach in Zusammenarbeit mit iranischen Musikern vertont wurde? 

Alamut ist der Name einer real existierenden Burg im Iran, aber auch der Titel des berühmten Romans von Vladimir Bartol, der 1903 in Triest geboren wurde und mit diesem Werk in persischer Verkleidung gegen die italienische faschistische Gewaltherrschaft protestieren wollte. Im Roman wird die Manipulation der Soldaten thematisiert, denen mit Hilfe von Drogen die Erfahrung des Paradieses vorgegaukelt wird, damit sie zu allem bereit sind, um wieder dorthin zu gelangen. Der Text stellt die Frage nach Realität und Illusion. Der Roman hat neben Theateraufführungen in Slowenien auch das Computer-Spiel Assassin's Creed inspiriert. Der Satz: »Nichts ist real, alles ist erlaubt.« hat viele Generationen von Regimegegnern, Hippies und Anarchisten in Jugoslawien geprägt. Auf Deutsch ist nur eine fragwürdige, indirekte Übersetzung aus dem Französischen erschienen. Der Text verlangt geradezu nach einer Neuübersetzung und einer Verfilmung. 2022 wurde der Roman von der Kultgruppe Laibach in Zusammenarbeit mit iranischen Komponisten vertont und mit iranischen Musikern aufgeführt. Das Konzert findet am 19.10. in der Jahrhunderthalle in Frankfurt statt. Der Autor und sein Werk werden von dem Komparatisten und Dichter Miran Košuta (Universität Triest) vorgestellt. Die orientalistischen Aspekte des Werks und seiner Adaption werden von der Arabistin und Islamwissenschaftlerin und ehemaliger Leiterin des Orientalischen Institutes an der Universität Leipzig Verena Klemm erläutert. Über Laibach wird der Herausgeber des Sammelbands Kunst-Maschine Laibach (Drava 2023) Uwe Schütte sprechen. Die Diskussion wird auf Deutsch mit Simultanverdolmetschung aus dem Slowenischen stattfinden.

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Diskussion

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Ludwig-Erhard-Anlage 1
60327 Frankfurt am Main
Deutschland

Deutsch
Ehrengast 2023: Slowenien
Kostenloser Zugang

Mitwirkende

Miran Košuta

Speaker

Uwe Schütte

Speaker

Verena Klemm

Speaker

© Jernej Čampelj

Miha Kovač

Speaker