Die PISA-Studie hat gezeigt, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Lesekompetenz von Jugendlichen und der Anforderung des Schulsystems bei der Lektüre von Büchern mit mehr als 100 Seiten gibt. Mehrere Metastudien haben belegt, dass längere informative Texte besser verstanden werden, wenn sie auf Papier als wenn sie auf Bildschirmen gelesen werden. Dennoch wird in vielen Ländern die Digitalisierung in der Primar- und Sekundarstufe vorangetrieben, ohne den Zusammenhang zwischen dem Trägermaterial des Lesens und dem Verstehen des Inhalts von Texten zu berücksichtigen. Noch schlimmer ist, dass an vielen Universitäten das Lesen längerer Texte aus den Lehrplänen ganz gestrichen wird. Wie kommt eine solche Unempfindlichkeit gegenüber statistisch relevanten Erkenntnissen über die Bedeutung des Lesens längerer Texte zustande, die man für gewöhnlich als Bücher bezeichnet? Was verlieren wir als Zivilisation dadurch? Gibt es einen relevanten Ersatz für das Lesen von längeren Texten/Büchern? Wenn nicht, was verlieren wir dann durch die Digitalisierung? Was können Bildungsverlage tun, um die negativen Auswirkungen der digitalen Medien auszugleichen und die positiven Effekte des Bücher-Lesens zu fördern?

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