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In der Hochzeit des Groschenromans, Mitte der 1960er-Jahre, erschienen wöchentlich rund vier Millionen Hefte. Die Sammlung der Deutschen Nationalbibliothek bietet eine ideale Basis für die Forschung an dieser Gattung.

Heftromane oder auch Groschenhefte, lange Zeit abschätzig betrachtet, sind in den letzten Jahren häufiger von der Literaturforschung untersucht worden. Heftromane sind eine populäre Literaturform, die in vielerlei Hinsicht von der im Buchdruck etablierten Unterhaltungsliteratur abweicht: Typischerweise erscheinen sie in Serien oder Reihen, in einigen Fällen über viele Jahrzehnte sehr erfolgreich, wie z. B. „Jerry Cotton” oder „Perry Rhodan”. Die Forschung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass die Annahme, es gibt „den einen” Heftroman, falsch ist. Vielmehr gibt es große Unterschiede zwischen den Texten, je nach Genre, Serie und Verlag. Die Geschichte des Heftromans seit ca. 1900 ist weitgehend unbekannt, ja selbst die Frage, welche Heftromane es einmal gegeben hat, ist offen – das gilt besonders für die Romane für Frauen, für die es kaum einen Sammlermarkt gibt. 

Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt im Rahmen des gesetzlichen Auftrags Heftromane seit 1913 in physischer, in den letzten Jahren auch zunehmend in digitaler Form (ca. 40.000 Hefte). Seit 2018 kooperieren wir mit dem Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte der Universität Würzburg. Im Rahmen der Kooperation können diese Bestände durch automatisierte Verfahren analysiert werden. 

Im Gespräch stellen Prof. Fotis Jannidis (Universität Würzburg) und Peter Leinen (Deutsche Nationalbibliothek) diese Kooperation, Ergebnisse der Analysen und die Zukunft der Forschung rund um das Thema Heftromane vor.

Interview | Gespräch

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Ludwig-Erhard-Anlage 1
60327 Frankfurt am Main
Deutschland

Deutsch
Deutsche Nationalbibliothek
Kostenloser Zugang

Mitwirkende

Prof. Dr. Fotis Jannidis

Universität Würzburg

Dr. Peter Leinen

Leiter Informationsinfrastruktur , Deutsche Nationalbibliothek