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Susanne Preußler-Bitsch, Kulturwissenschaftlerin, Historikerin, Tochter von Otfried Preußler 

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Bild: © Privat

Audioskript Susanne Preußler-Bitsch

Guten Tag, mein Name ist Susanne Preußler-Bitsch und ich möchte Ihnen heute eine kleine Episode erzählen: über meinen Vater, den Schriftsteller Otfried Preußler, und die Frankfurter Buchmesse. 

Es muss irgendwann Ende der 80er Jahre im Oktober gewesen sein, die Koffer waren gepackt, die Messekontakte ausgemacht, der Wagen (war) aufgetankt. Da realisierte mein Vater, dass sie überhaupt kein Hotelzimmer in Frankfurt für die Tage hatten. Das musste er irgendwie verschustert haben. Der Schreck war groß, sofort griff er zum Telefon und – naja, da hat sich wohl bis heute nichts geändert: Hotelzimmer während der Buchmesse in Frankfurt, kurzfristig? Keine Chance! 

Egal, wen und wo Preußler anrief, alles zwecklos. Und überall hieß es, tut uns leid, wir sind ausgebucht. 

Blöd, saublöd und ärgerlich. Da war nichts zu machen. Und da konnte eigentlich nur noch einer helfen, sein Freund – der alte Hotzenplotz. Der sich auch sofort der Sache annahm. Flugs an Preußlers Schreibmaschine gesetzt, schrieb er in seiner polternden Art gleich an die drei größten Frankfurter Hotels. 

Adressiert an die Oberbosse des Ladens, legte er den guten Leuten in seinem Schreiben dringend ans Herz, für seinen Freund, den Herrn Preußler nebst Gattin, ein Quartier bereitzustellen, sonst könnten sie alle was erleben, und zwar von ihm – dem staatlich geprüften Räuber Hotzenplotz, dem berüchtigten Mann mit den sieben Messern. Alles per Fax auf persönlichem Briefpapier nebst Konfertei und Unterschrift. Und ob Sie es glauben oder nicht, noch am selben Abend kamen drei Antwortschreiben. Noch am selben Abend hatten die Preußlers gleich drei Doppelzimmer. Tja, Hotzenplotz macht manches möglich. 

Thienemann-Esslinger feiert 100 Jahre Otfried Preußler – am 22. Oktober auf der #fbm23: 100-jahre-otfried-preussler

https://www.preussler.de