Entsetzen über den Mord an dem libanesischen Publizisten Lokman Slim
Publisher Lokman Slim
© Roman Deckert via Wikimedia Commons
Frankfurt am Main, 5. Februar 2021
Gestern wurde bekannt, dass der libanesische Publizist Lokman Slim tot in seinem Wagen auf einer Straße im Südlibanon aufgefunden wurde, laut Polizeiangaben ermordet durch mehrere Schüsse in den Kopf. Juergen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, und Jürgen Horbach, Sprecher der Interessengruppe Meinungsfreiheit des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, äußerten sich dazu wie folgt:
„Wir sind entsetzt und tief betroffen über die Ermordung des Filmemachers und Verlegers Lokman Slim und fordern eine lückenlose Aufklärung dieser abscheulichen Tat. Die internationale Verleger*innenschaft verliert mit Lokman Slim einen furchtlosen, stimmgewaltigen und engagierten Kämpfer für das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Der Publizist Lokman Slim nahm 2004 mit seinem Verlag Dar Al Jadeed am Einladungsprogramm der Frankfurter Buchmesse teil, das mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert wird. Als Mitbegründer des Dokumentations- und Forschungszentrums UMAM (https://www.umam-dr.org//about/(Öffnet neues Fenster)) setzte sich Lokman Slim u.a. dafür ein, dass die jüngere Geschichte Libanons und Syriens aufgearbeitet wird. Gemeinsam mit seiner deutschen Partnerin Monika Borgmann drehte er die preisgekrönten Dokumentarfilme Massaker (2004), über die Täter des Massakers von Sabra und Schatila, und Tadmor (2016), über ein Foltergefängnis des Assad-Regimes.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt Monika Borgmann, der Schwester von Lokman Slim und Mitbegründerin des Verlags Dar Al Jadeed, Rasha al-Amir, sowie der gesamten Familie.“