My first Cannes. - “Hier kommen Menschen zusammen, die ihre Branche und das Produkt Film in all seinen Facetten lieben und feiern”
Jenny Kühne verantwortet bei der Frankfurter Buchmesse den Bereich Rights & Licensing, dazu gehört auch das Thema Book-to-Screen. Weltweit sind Filmschaffende auf der Suche nach außergewöhnlichen Buchstoffen und vor allem die großen internationalen Filmfestivals sind ein Magnet für Produzent*innen, Literaturagent*innen, Verleger*innen uvm, um gemeinsam neue Filmideen, die auf Büchern basieren, zu erörtern. Die Frankfurter Buchmesse kooperiert bereits seit 2014 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele in Cannes mit SCELF (Société civile des éditeurs de langue française) und unterstützt durch Book Pitchtings und Networking-Veranstaltungen den Rechtehandel. Jenny Kühne war nun erstmals in Cannes vor Ort und teilt mit uns ihre Erfahrungen:

© Jenny Kühne
Regelmäßig warne ich Menschen, die noch nicht in Frankfurt waren, davor, wie groß, wie vielfältig, wie überwältigend die Frankfurter Buchmesse am Anfang sein kann – und stolpere doch einigermaßen naiv in eines der größten und wichtigsten Film-Festivals der Welt. Und bin, klar, überwältigt. Größentechnisch kann der Business-Teil des Festivals, der Marché du Film, nicht mithalten mit „meiner“ Messe, aber das Setting ist dafür einzigartig: Im „Village International“, in dem Länderstände, ähnlich den Nationalständen auf der Buchmesse, ihre Film(förderungs)landschaft vorstellen, sitzt man in oder vor weißen Pavillons direkt am Strand und macht Geschäfte – und ich denke, so ein Strand und Palmen würden sich doch auch in Frankfurt gut machen. So ist es aber nicht überall und im Inneren des Palais du Festival fühlt es sich zwischen den „normalen“ Messeständen für mich doch schon sehr viel gewohnter an.
Von den äußeren Umständen einmal abgesehen, ist Cannes gar nicht so anders als Frankfurt: Hier kommen Menschen zusammen, die ihre Branche und das Produkt Film in all seinen Facetten lieben und feiern; der Enthusiasmus ist in allen Unterhaltungen spürbar, selbst in der Toilettenschlange wird angeregt über die neusten Projekte und Ideen debattiert ... ganz wie in Frankfurt.
Was mich besonders freut: Es zeigt sich sehr deutlich, dass die langjährigen Bemühungen der Frankfurter Buchmesse, die Film- und die Buchbranche (und die Gamesbranche) enger zu vernetzten, Früchte tragen. Nicht nur zog das Pitching-Event „Shoot the Book!“, bei dem wir als Partner fungieren, viele internationale Produzent*innen an, vor allem stieß der Name Frankfurter Buchmesse überall auf Interesse. Mehr als einmal habe ich gehört: Oh, yes, Frankfurt, I really want to go there! Dass gute Geschichten die Keimzelle beider Industrien sind und wie viel Potential literarische Adaptionen bieten, ist spätestens seit dem Auftreten der verschiedenen Streaming-Dienste nicht mehr wegzudiskutieren und nicht wenige nationale Festivals haben inzwischen Buchpitchings oder Matchmaking-Formate auf dem Programm. Einzigartig am Book-to-Screen-Day der Frankfurter Buchmesse (am 17. Oktober 2025; mehr Informationen) ist, dass hier die Filmbranche zu uns kommt. Ganz getreu unserem Motto: Only at Frankfurter Buchmesse.