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Torsten Casimir (r.) bei Shoot the Book!

© Niki Théron

Wie kommt das Buch zum Film? Dieser nicht trivialen Frage der Adaption widmet sich das Event Shoot the Book!. Ins Leben gerufen 2014 von SCELF (Société civile des éditeurs de langue française), begann Shoot the Book! als ein reines Pitch-Format im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.

Zehn Jahre später blicken die Initiatoren bei SCELF auf eine stolze Entwicklungsgeschichte ihrer Idee: Das Format hat sich in Cannes zu einer ausdifferenzierten, mehrtägigen Veranstaltung entwickelt, zu der mittlerweile auch eine Adaptions-Masterclass gehört ebenso wie das Netzwerk-Event „Shoot the Book! Rendez-Vous“, auf dem Rechteinhaber*innen mit Produzent*innen ins Gespräch kommen.

Die Frankfurter Buchmesse unterstützt Shoot the Book! seit Jahren als enger Partner. Zum 10. Jubiläum überbrachten FBM-Sprecher Torsten Casimir und FBM-Book-to-Film-Beauftragte Niki Théron in Cannes die Glückwünsche aus Frankfurt.

Zu den etwa 40 teilnehmenden Verlagen und Agenturen, von denen knapp die Hälfte nicht aus Frankreich kam, gehörten in diesem Jahr unter anderen: Ullstein (Deutschland), Diogenes (Schweiz), Kein & Aber (Schweiz), La Joie de Lire (Schweiz), Literarische Agentur Michael Gaeb (Deutschland), Grayhawk Agency (Taiwan), Grupo Planeta (Spanien) und Sulakauri Publishing (Georgien).

Für das Jubiläum auf den 76. Internationalen Filmfestspielen von Cannes hatte eine unabhängige Jury zehn Buchtitel unterschiedlicher Genres und Originalsprachen ausgewählt und zum Pitch eingeladen. Mit dabei war die Berliner Literaturagentin Elisabeth Ruge. Sie vertrat in diesem Jahr Angela Steideles Erfolgsroman „Aufklärung“ (Insel Verlag). Ruge hatte neben dem Werben für die von Steidele so mitreißend erzählte Welt Johann Sebastian Bachs im Goldenen Leipzig des 18. Jahrhunderts gleich noch eine die Filmwelt elektrisierende Nachricht mitgebracht.

Die Nachricht nämlich, dass die international renommierte Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader („Ich bin dein Mensch“) – und nun folgte ein mit der Filmkünstlerin sorgsam abgestimmtes Wording in englischer Sprache – „is seriously contemplating this amazing novel, potentially a big international production that interests her as director and possibly co-developer“.

So kombiniert man Pitch und News aufs Geschickteste – und darf sich des gut funktionierenden Flurfunks im Palais von Cannes sicher sein. Schrader & Steidele: the next perfect match auf dem Gebiet der Literaturverfilmung? On va voir.

 

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Liste der 40 teilnehmenden Verlage