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Preisgekrönt: Chinesische Übersetzung von Jan Weilers Pubertier

Die 1966 geborene Pekingerin Ren Weidong erhält den Deutsch-Chinesischen Übersetzerpreis 2017. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Übersetzung von Jan Weilers Pubertier (Kindler Verlag) und erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Renminbi Yuan (dies entspricht ca. 1.300 Euro). Ren Weidong ist Germanistin und hat sich als Übersetzerin aus dem Deutschen ins Chinesische bereits einen Namen gemacht. Sie übertrug unter anderem Peter Düwekes Darwins Affe (C.H.Beck) und Vienna von Eva Menasse (btb Verlag) ins Chinesische. Darüber hinaus hat sie an zahlreichen weiteren Übersetzungen mitgewirkt, u.a. an einer Gesamtübersetzung von Kafkas Romanen und an der Übertragung von Ingeborg Bachmanns gesammelten Werken ins Chinesische. Mit ihrer Übersetzung von Pubertier debütiert sie im Kinder- und Jugendbuchgenre. „Ich hatte zunächst Bedenken, ob ich dieses Buch übersetzen sollte. Aber nachdem ich die ersten 40 Seiten verschlungen hatte, stand die Entscheidung für mich fest. Diese Übersetzung wird für mich als Hochschullehrerin nicht zu meinen akademischen Leistungen gezählt. Sie ist vor allem meinem Sohn zu verdanken – denn ich hatte zu der Zeit auch ein ‚Pubertier‘ zu Hause, einen Sohn in der Hochblüte der Pubertät.“

Der Deutsch-Chinesische Übersetzerpreis wurde 2015 vom Buchinformationszentrum (BIZ) Peking ins Leben gerufen und würdigt herausragende Übersetzungen im Bereich Kinder- und Jugendbuch. Er leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Leseförderung und treibt den Lizenzhandel zwischen Deutschland und China voran. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit insgesamt 31.000 Renminbi Yuan dotiert (dies entspricht ca. 4.000 Euro). Unterstützt wird die Auszeichnung vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, der Frankfurter Buchmesse (10.-14. Oktober 2018), der Deutschen Botschaft Peking und der Bibliothek des Goethe Instituts Peking.

Teilnahmeberechtigt sind Kinder- und Jugendbücher in den Kategorien Literatur, Sachbuch und Bilderbuch, die in den vergangenen fünf Jahren aus dem Deutschen ins Chinesische übersetzt wurden und in einem chinesischen Verlag erschienen sind. 40 Verlage bewarben sich in diesem Jahr mit insgesamt 100 Werken und Buchreihen um den Preis. Eine Fachjury wählte 12 Titel für die Longlist, acht davon kamen auf die Shortlist und wurden mit jeweils 3.000 Renminbi Yuan prämiert.

Yingxin Gong, Leiterin des Buchinformationszentrums Peking, begründet die Wahl der Jury: „Die Übersetzung von Jan Weilers Pubertier ist absolut geglückt. Ren Weidong stellt hier ihr besonderes Gespür für die Jugendsprache unter Beweis. Man merkt dem chinesischen Text an, mit wieviel Leidenschaft die Übersetzerin daran gearbeitet hat. Die Übersetzung zeichnet sich durch ein außergewöhnlich hohes Maß an Präzision aus.“

Auch die Themenvielfalt der eingereichten Bücher wurde von den Jurymitgliedern im Vorfeld hervorgehoben – die Werke böten einen guten Überblick über die Lizenzen im Kinderbuchbereich, die chinesische Verlage aus dem deutschen Sprachraum in den letzten Jahren einkauften. Seit Jahren zählen chinesische Verlage zu den wichtigsten Lizenzpartnern der deutschen Kinder- und Jugendbuchverlage. Im Jahr 2016 vergaben deutsche Verlage 782 Lizenzen für Kinder- und Jugendbücher nach China (Quelle: Buch und Buchhandel in Zahlen 2017).

Die Mitglieder der fünfköpfigen Jury:

HE Shan, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Chinese National Academy of Arts;
HUANG Liaoyu, Professor, Deutschinstitut der Peking University;
LI Shixun, Übersetzer (Preisträger des Übersetzerpreises 2015 mit Momo);
OUYANG Tao, Lektor, People’s Literature Publishing House sowie
WANG Xing, Geschäftsführerin, Lizenzagentur Beijing Star Media.

Die acht Gewinnertitel dürfen von den Verlagen dauerhaft mit dem Logo des Deutsch-Chinesischen Übersetzerpreises für Kinder- und Jugendbücher versehen werden. Alle Titel der Longlist werden in einer Kollektion zusammengefasst, die in ausgewählten nationalen und internationalen Ausstellungen und Veranstaltungen der Frankfurter Buchmesse und des Buchinformationszentrums Peking präsentiert wird.

Eine Liste aller auf die Longlist und Shortlist gewählten Titel sowie Informationen zu den Verlagen und Übersetzern wird in Kürze auf der deutschsprachigen Website des Buchinformationszentrums Peking veröffentlicht:
https://buchmesse.de/de/international/auslandsbueros/peking/

Das Buchinformationszentrum (BIZ) Peking ist als Vertretung der Frankfurter Buchmesse im Ausland in Peking tätig. Es ist die zentrale Kontakt- und Informationsstelle für die deutsche und chinesische Buchbranche und bietet zahlreiche Dienstleistungen für Buchfachleute. Das BIZ Peking wird unterstützt vom Auswärtigen Amt.

Über die Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse ist mit über 7.300 Ausstellern aus 102 Ländern, rund 286.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und rund 10.000 akkreditierten Journalisten und Bloggern die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an rund 20 internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Mit der Gründung des Frankfurter Buchmesse Business Clubs bietet die Frankfurter Buchmesse Unternehmern, Verlegern, Gründern, Vordenkern, Experten und Visionären ideale Voraussetzungen für ihr Geschäft. Das 2016 entwickelte Format THE ARTS+ ist Messe, Business Festival und ein internationaler Treffpunkt der Kultur- und Kreativindustrie. Ziel ist es, die Potentiale der Digitalisierung für kreative Inhalte zu nutzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

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