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Special Mention geht an "Antigone" von Sophie Deraspe | Maria Schrader, Charlie Kaufman und Caroline Link werden in die Livestream-Preisverleihung zugeschaltet

Die Frankfurter Buchmesse Film Awards 2020 werden in den Kategorien "Best Literary Adaptation", "Best Literary Adaptation Series", "Best Adaptation for Children or Young Adults" und "Best Illustrated Book on Film" gekürt. Nun stehen die Gewinner fest. Die Preise werden im Rahmen einer Livestream-Preisverleihung am 9. Oktober 2020 um 19 Uhr verliehen.

In der Kategorie "Best Literary Adaptation" wird der Film "I’m Thinking of Ending Things" – nach der gleichnamigen Romanvorlage von Iain Reid – von Charlie Kaufman ausgezeichnet. Kaufman hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und den Film produziert. "Der Film ist ein minimalistisches Werk der eigenen Art. In präzise komponierten Bildern, in denen oft nur die beiden Hauptdarsteller Cindy (Jessie Buckley) und Jake (Jesse Plemons) auftreten, einwickelt er den Plot, der sich weitgehend über die lakonisch-intellektuellen Dialoge der beiden erschließt", begründet Beat Glur, Head of Jury Frankfurter Buchmesse Film Awards, die Jury-Entscheidung.

Die vierteilige Miniserie "Unorthodox" von Maria Schrader (nach der gleichnamigen Buchvorlage von Deborah Feldman, 2012, und dem Drehbuch von Anna Winger und Alexa Karolinski) gewinnt in der Kategorie "Best Literary Adaptation Series". Diese Kategorie wird erstmals seit diesem Jahr ausgezeichnet, um neben Romanverfilmungen auch die beste serielle Adaption eines literarischen Werks hervorzuheben. Maria Schrader hat gerade erst einen Emmy Primetime Award in der Kategorie Beste Regie einer Miniserie erhalten und ist damit als erste deutsche Regisseurin überhaupt für einen Emmy nominiert und ausgezeichnet worden.

Eine Special Mention hat die Jury der Produktion Antigone von Regisseurin Sophie Deraspe zugesprochen. Der kanadische Film ist eine sehr freie Adaptation des antiken Stücks von Sophokles und wurde bei seiner Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2019 als Bester Kanadischer Film ausgezeichnet. Sophie Deraspe interpretiert die antike Geschichte, die im Immigranten-Milieu im heutigen Montreal angesiedelt ist, als Suche einer Frau nach Gerechtigkeit.

Den Preis für "Best Adaptation for Children or Young Adults" geht an Caroline Link und ihren Film "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl". "Caroline Link und Anna Brüggemann haben Judith Kerrs autobiographisches Kinderbuch so adaptiert, dass – auch dank der herausragenden schauspielerischen Leistung von Riva Krymalowski – für junge Zuschauer*innen die Erfahrung einer Flucht nachfühlbar wird", erklärt Margret Albers, Jury Chair Children or Young Adults.

Die Motovun Group of International Publishers (MGIP) vergibt den Preis in der Kategorie "Best Illustrated Book on Film" an "French New Wave" (erschienen bei Reel Art Press, 2019). Das Buch zelebriert das Film-Genre French New Wave auf eine außergewöhnliche Weise, indem es Filmposter, Biografien von Künstler*innen, Fotograf*innen und Designer*innen ansprechend collagiert.
"Obwohl zwei Bücher von MGIP-Mitgliedern zu den Finalisten gehörten, zeigte die Jury ihre wahre Objektivität und wählte einen anderen Gewinner aus. Alle Finalisten werden zur Teilnahme am ICMA-Award - dem Internationalen Preis für kreative Medien - eingeladen, der im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse im November verliehen wird", sagt Christopher Hudson, President der Motovun Group of International Publishers (MGIP).

Die Preisverleihung der Frankfurter Buchmesse Film Awards findet im Rahmen der B3 BEN Awards als Livestream am 9. Oktober 2020 um 19 Uhr statt (Zur Livestream-Registrierung: https://fienta.com/de/b3biennale2020-10806). Moderiert wird der Abend von "aspekte"-Moderator Jo Schück. Die Laudationen für die Preisträger*innen halten Ellen Harrington, Head of the Advisory Board Film, Beat Glur und Margret Albers. Grußworte von u.a. Maria Schrader, Charlie Kaufman und Caroline Link werden zugeschaltet. Die B3 BEN Awards zeichnen Willem Dafoe als "Most Influential Artist" für sein Lebenswerk und Anne Imhof als "Most Important Artist" aus.