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Lea Kaib

© privat

Alle reden von Influencern - und denken dabei oft an Fashion und Games. Aber auch in der Buchbranche gibt es immer mehr Literatur-Vernarrte, die mit Begeisterung und Fandom erfolgreich ihre Social Media Kanäle bespielen. Lea Kaib aka Liberiarium ist eine davon - und natürlich auch auf jeder Frankfurter Buchmesse dabei. Zeit für ein Interview!

 

Lea, ich kenne viele Influencer*innen, die auf einem einzelnen Kanal stark sind. Du dagegen bist auf deinem klassischen Blog, deinem YouTube-Kanal, Twitter, Facebook und besonders Instagram aktiv. Wie schaffst Du das alles im Alltag?

Das frage ich mich manchmal auch … Ich gebe mir aber große Mühe, alle Deadlines einzuhalten und pünktlich zu posten, sobald ein neues Buch gerade erscheint. Das ist wirklich nicht leicht, weil man viele Erscheinungstermine im Kopf haben muss und mehrere Kanäle mit unterschiedlichem Content bedient. Ohne eine exakte Planung läuft da nichts. Ich arbeite mit Tabellen, To-Do-Listen und einem Kalender, der schon immer das nächste Programm beinhaltet. Ich stehe jeden Morgen auf und schaue als erstes, wie sich meine Planung für die Woche in den Alltag integrieren lässt. Und manchmal komme ich auch Freitagabends nicht los davon – mir macht das Bloggen einfach zu viel Spaß.

 

Du lebst dein Fandom nicht nur textlich sondern auch optisch aus – mit Cosplay. Wie ist das entstanden? Wie wichtig ist die Inszenierung in deinen Kanälen?

Cosplay ist schon lange ein wichtiger Teil meines Lebens. Das hat angefangen, als ich als kleines Mädchen zu Karneval unbedingt Sailor Moon werden wollte. Seitdem habe ich mit meinen Großmüttern und meiner Mutter viel genäht und gebastelt. Ich habe wirklich Glück gehabt, dass meine Familie mich schon immer bei meinem Verkleidungswahn gefördert hat. Neben dem Karneval habe ich mich generell aber schon immer gerne verkleidet und lebte die Kostümierungen dann auch auf Conventions aus. Man entwickelt irgendwann einen Ehrgeiz, immer besser zu werden und sich auszuprobieren. Das geht oft schief, aber dadurch lernt man eben auch aus.

Als ich mit meinem Blog angefangen habe, wollte ich auch diese Seite von mir zeigen. Schließlich ist Cosplay auch ein relevanter Teil meines Lebens und gehört zu mir, wie meine Literaturliebe. Darum wollte ich beides verbinden – und jetzt sieht man eben auch mal ein Bild auf Instagram von mir im Kostüm mit Buch oder ein Video über ein Thema, zu dem ich mich passend verkleidet habe.

Inszenierung ist natürlich sehr wichtig, um das Publikum anzusprechen. Ich merke selber, dass meine Beiträge im Kostüm oft besser ankommen. Das liegt aber auch daran, dass der Content einfach aufwendiger ist und die Menschen die Arbeit anerkennen. Es ist sehr viel Arbeit, aber ich mache das mit viel Herz und Leidenschaft. Zudem ist es einfach individueller und authentischer – und das ist mir bei meinem Content sehr wichtig.

 

Fandom, Influencer, Social Media -  was glaubst Du, wie sich das in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird?

Natürlich mache ich mir ständig Gedanken darüber, wie meine Zukunft aussehen wird. Instagram müsste nur ein unsinniges Update installieren, das alle nervt und fernhält – und schon würde ein Teil meiner Arbeit zusammenbrechen. Deshalb ist es wichtig, mehrere Standbeine zu haben. Ich mache so lange weiter, bis es keiner mehr hören will. Denn in erster Linie mache ich das ja, um mich auszuleben. Ich muss aber immer auch auf dem neusten Stand sein und darüber hinaus auch schauen, welche neuen Apps im Trend sind. Aus TikTok bin ich allerdings immer noch nicht schlau geworden.

Einfacher ist es da bei der Fandom-Welt. Klar, wer weiß, wie „Harry Potter“ oder „Percy Jackson“ in 5 Jahren aussehen werden? Aber selbst wenn diese Themen mal nicht mehr so interessant sind, gibt es neue Fandoms, in die man sich verlieben kann. Das habe ich jetzt gerade mit der Serie „American Horror Story“ erlebt. Ich warte nur auf das nächste Fandom, in dem ich mich ausleben kann.   

 

Wie sieht denn so ein typischer Tagesablauf für dich auf der Frankfurter Buchmesse aus?

Ich sage in meinen Videos zur Vorberichterstattung immer: Wenn ihr ein hektisches blondes Etwas durch die Hallen rennen seht, das auf ihr Handy starrt -  das bin ich!

Die Frankfurter Buchmesse ist immer ein großes Jahreshighlight für mich. Ich schließe neue Kooperationen ab, erhalte alles Wissenswerte über die neuen Bücher und die Programme. Und ich kann gleichzeitig noch meine Freunde treffen, die ebenfalls buchbegeistert sind.

Ein typischer Tag fängt für mich schon auf dem Weg zur Messe an. Wenn ich z.B. auf Instagram in meinen Storys berichte, was alles ansteht. Dann gibt es zwei Wege: Wenn ich ein Take-Over auf Instagram für einen Kunden mache, bin ich den ganzen Tag für eben diesen Kunden unterwegs. Wenn ich nur für meine Kanäle filme oder „instagramme“, dann habe ich an dem Tag meist viele Verlagstermine und zum Ausgleich auch mal ein Bloggertreffen oder Autoreninterview. Ich muss aber immer genau auf die Uhr achten und vor allem darauf, zwischendurch zu Essen und zu Trinken. Abends bin ich oft zu den „Happy Hours“ am Verlagsstand eingeladen. Danach geht es zu einem Verlagsabendessen oder einer anderen Veranstaltung. Schlafen kann ich ja noch nach der Messe. Wobei, dann geht schon die Planung für das nächste Buchprogramm los …

 

Worauf freust Du dich besonders auf der Frankfurter Buchmesse?

Dieses Jahr ist Cosplay ein größeres Thema als sonst und ich bin sehr gespannt, wie das umgesetzt wird. Aufgrund meiner Termine kann ich meist nicht im Kostüm kommen, was ich sehr schade finde. Daher plane ich sonntags immer Zeit ein, um die Cosplays zu sehen und hoffe, dass ich auch zu der Deutschen Cosplay Meisterschaft gehen kann.

Außerdem habe ich einige tolle Termine und ein paar richtig coole Take-Overs. Und natürlich gibt es nichts über die Zeit, die man mit buchbegeisterten Menschen verbringen kann.

Wenn ihr am Sonntag den Instagram-Kanal von der Frankfurter Buchmesse im Auge behaltet, nehme ich euch mit – und dann könnt ihr live erfahren, was ich alles erlebe.

Übrigens werde ich am Messe-Sonntag zusammen mit Lennart Schaefer erstmals live eine Folge unseres Litcast podcasten! Termin: So, 20. Oktober 2019,  12:30-13:00 Uhr, Frankfurt Audio Stage, Halle 3.1 L59. Wir sprechen über unseren literarischen Alltag und unsere letzten Bücher - kommt vorbei!

Lea, ich danke Dir für das Gespräch!

(Das Interview führte Frank Krings, PR Manager der Frankfurter Buchmesse.)

Tickets für die Frankfurter Buchmesse sind hier erhältlich.

Lea Kaib aka Liberiarium in Social Media:

Blog:                     www.liberiarium.de

YouTube:            www.youtube.de/liberiarium

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LitCast:                 www.soundcloud.com/litcast